FEHRALTORFER Künstlerinnen und Künstler

Als bedeutende Künstler von Fehraltorf seien fürs Erste die Lebensläufe über folgende Männer aufgeführt:

  • Salomon Corrodi (∗ 1810 - † 1892), Vedutenmaler, Aquarellist und Radierer
  • Emil Briner (∗ 1867 - † 1929), Kunstmaler
  • Walter Schenkel (∗ 1923 - † 2012), Kunstmaler, Zeichner, Plastiker und Landwirt 

Weitere noch zu beschreibende Kunstschaffende aus dem Dorf wären später auch noch:

  • Bernhard Batt (* 1941), Maler 
  • Antonio Fiaco (* 1938), Bildhauer und Plastiker
  • Alfred E. Strahm (* 1935 - † 1997),  Kunstmaler

Salomon Corrodi

Vedutenmaler, Aquarellist und Radierer. Ab 1832 hauptsächlich in Italien tätig. Vater von Hermann und Arnold Corrodi (∗ 19.4.1810 Fehraltorf - † 4.7.1892 Como)

Salomon Corrodi wurde am 23. April 1810 in Fehraltorf im Kanton Zürich geboren. Er war das zehnte Kind eines reformierten Pfarrers und wuchs in einem von Bildung geprägten Umfeld auf. Schon früh zeigte sich seine künstlerische Begabung. Um 1825 begann er seine Ausbildung beim Zürcher Landschaftsmaler Johann Jakob Wetzel. Später ließ er sich in Genf nieder, wo er sich intensiver mit der Aquarelltechnik auseinandersetzte, die für sein späteres Werk zentral werden sollte. 

Im Jahr 1832 zog Corrodi nach Rom, nachdem er zuvor auch in Genua und Pisa Station gemacht hatte. In der Ewigen Stadt fand er Anschluss an den Kreis der deutschsprachigen Künstler – darunter bekannte Persönlichkeiten wie Joseph Anton Koch, Johann Christian Reinhart und Franz Ludwig Catel. Diese Künstlergruppe, später unter dem Begriff der „Deutsch-Römer“ bekannt, prägte die romantische Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts entscheidend mit. Auch Corrodi wandte sich verstärkt dieser Richtung zu, zunächst in Öl, später fast ausschließlich in Aquarell.

Besonders bekannt wurde Salomon Corrodi für seine atmosphärisch dichten Veduten italienischer Städte wie Rom, Venedig, Florenz und Pisa sowie für Ansichten des Vesuvs und der Amalfiküste. Seine Werke zeichnen sich durch eine klare, leuchtende Farbgebung, präzise architektonische Details und eine meisterhafte Beherrschung des Lichts aus. Die Aquarelltechnik nutzte er, um die südliche Helligkeit und Stimmung Italiens in besonders feiner Weise einzufangen. Seine Landschaftsbilder fanden großen Anklang bei den kunstsinnigen Eliten Europas. Zu seinen Auftraggebern zählten unter anderem Zar Nikolaus I. von Russland, der Großherzog von Toskana und das englische Königshaus.

Corrodi engagierte sich auch institutionell in der römischen Kunstszene: 1845 war er Mitbegründer des Deutschen Künstlervereins in Rom, dem er zwischen 1853 und 1856 als Präsident vorstand. 1875 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Società degli Acquarellisti in Rom. Im Jahr 1888 wurde er zum Ehrenmitglied der angesehenen Accademia di San Luca ernannt, was seine künstlerische Anerkennung unterstreicht.

Im Jahr 1843 heiratete Corrodi Emilie Rüegger. Gemeinsam führten sie in Rom ein offenes Haus, das sich zu einem wichtigen Treffpunkt für Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz entwickelte. Zu ihren Gästen zählten unter anderem der Bildhauer Ferdinand Schlöth. Zwei der Söhne des Paares, Hermann und Arnold Corrodi, wurden ebenfalls erfolgreiche Maler, wobei besonders Hermann mit seinen Orientbildern internationale Bekanntheit erlangte.

Salomon Corrodi starb am 4. Juli 1892 in Como. Bestattet wurde er auf dem protestantischen Friedhof in Rom, nahe vielen anderen Künstlern seiner Zeit. Sein umfangreiches Werk, vor allem seine Aquarelle, werden bis heute in europäischen Museen und privaten Sammlungen geschätzt. Sie dokumentieren nicht nur ein Italienbild der Romantik, sondern zeugen auch von seiner technischen Virtuosität und seinem Gespür für Licht, Raum und Atmosphäre.

Zusätzliche Quellen:

Ein kleiner Auszug aus den Werken seines Schaffens:


emil BRiner

Kunstmaler (∗ 1.6.1867 Seuzach - † 24.10.1929 Uster)

 

Emil Briner lebte zeitweise in Fehraltorf. Über seine Ausbildung und künstlerischen Lehrjahre liegen nur wenige gesicherte Informationen vor. Es ist anzunehmen, dass er in der Region Zürich/Winterthur künstlerisch geprägt wurde. Er war im Laufe seines Lebens als Kunstmaler tätig und blieb stark mit seiner Herkunftsregion verbunden. 

Emil Briner war als Maler aktiv. Seine Werke sind mehrfach auf Auktionen nachgewiesen, u. a. in internationalen Datenbanken (Artprice). Konkrete Werkverzeichnisse oder stilistische Beschreibungen sind in der Forschung bisher kaum dokumentiert.

Briner ist in lokalen Chroniken (z. B. Fehraltorf) sowie in der Künstlerdatenbank SIKART erwähnt. Ein umfassendes Werkverzeichnis liegt nicht vor. Seine Werke erscheinen vereinzelt auf Auktionen.

  • ca. 1890er – Künstlerische Ausbildung/Entwicklung in der Region Zürich-Winterthur (angenommen)
  • 1900–1929 – Tätigkeit als Kunstmaler, Präsenz in lokalen Kreisen und Auktionen

 Ein kleiner Auszug aus den Werken seines Schaffens:


WAlter Schenkel

Kunstmaler, Zeichner, Plastiker, Landwirt (* 20.1.1923 Fehraltorf - † 19. 7.2012 Fehraltorf)

 

 

Der weit herum bekannte Landwirt und Kunstmaler Walter Schenkel verbrachte praktisch sein ganzes Leben in Fehraltorf. Mit diesen zwei Berufsbezeichnungen wird man aber seinem vielseitigen Schaffen noch nicht gerecht. Er interessierte sich auch für alles Geschichtliche rund um Fehraltorf und war deshalb oft Ansprechperson, wenn jemand Auskunft suchte über Gegebenheiten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Walter Schenkel wurde am 20. Januar 1923 an der Hintergasse 10 in Fehraltorf geboren. Auf dem elterlichen Bauernhof wuchs er zusammen mit seiner jüngeren Schwester auf und besuchte die Primar- und die Sekundarschule in Fehraltorf.

Sein Talent zum Zeichnen zeigte sich schon in der Schulzeit. Er hätte gerne eine Ausbildung in diese Richtung gemacht. Zwar bestand er die Aufnahmeprüfung zur Kunstgewerbeschule, musste aber vorerst ein landwirtschaftliches Lehrjahr im Welschland absolvieren. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. Sein Vater musste Aktivdienst leisten und Sohn Walter wurde zu Hause gebraucht. In zwei Winterkursen wurde er zum Landwirt ausgebildet und 1943 rückte er in die Kavallerie-RS in Aarau ein. Gleich anschliessend an die RS musste er mit der Schwadron 18 an die Grenze und nutzte diese Zeit zur Weiterbildung zum Unteroffizier.

Wieder zu Hause, war die Kunstgewerbeschule kein Thema mehr, aber die Passion Malen blieb ungebrochen, weshalb es nun galt, Bauern und Malen unter einen Hut zu bringen. Dies gelang ihm auch deshalb, weil er 1956 mit Sonja (Sünni) Leu eine Frau heiratete, die ihn dabei unterstützte und seine kulturellen Interessen teilte. 

Walter Schenkel fand seine Motive zum Malen vor allem in Fehraltorf und Umgebung. Einige Häuser, die hier dem Bauboom zum Opfer fielen, sind von ihm gezeichnet worden und bereichern die Dorfchronik. Zahlreiche Werke von Walter Schenkel sind auch im öffentlichen Raum zu sehen und werden über seinen Tod hinaus Zeugnis seines Schaffens ablegen. Die erste grosse Ausstellung 1987 im «HeigetHuus» Fehraltorf war ein grosser Erfolg.

Der Pferdesport und insbesondere die beliebten Osterrennen lagen Walter Schenkel sehr am Herzen. Über 25 Jahre war er Präsident des Organisationskomitees und elf Jahre lang auch Präsident des Reitvereins vom Kempttal. Auch in die Schulpflege Fehraltorf liess er sich wählen und war später auch noch Mitglied der Bezirksschulpflege. Weiter war er Präsident der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirks Pfäffikon und der Flurgenossenschaft Fehraltorf. 

(Quelle: Nachruf von Hans Peter Jegge im Fehraltörfler 2012)

 

 Ein kleiner Auszug aus den Werken seines Schaffens: